Die Anfänge von miller liegen in einem Bereich, der auf den ersten Blick herzlich wenig mit Musikinstrumenten zu tun hat. Nach der Gründung 1983 als "MUELLER DESIGN" lag die Hauptaufgabe der Firma zunächst im Design von Motorradverkleidungen. Nach und nach erfolgte eine Ausweitung auf Automobildesign, Formenbau und die Herstellung dieser Produkte. Das umfangreiche know-how im Umgang mit High-Tech-Werkstoffen führte sehr schnell dazu, daß Auftraggeber für anspruchsvolle technische Teile an die Tür klopften. Der sicherlich interessanteste Auftrag in der Geschichte der "MUELLER DESIGN" war die Entwicklung und Herstellung von Bestandteilen für den CERN-Teilchenbeschleuniger in der Nähe von Genf. Es war ein erhebender Augenblick, die Berichte darüber zu lesen, daß mit Hilfe dieser Anlage die Antimaterie nachgewiesen wurde. Wenn auch unser Beitrag dazu ohne Frage zu den kleinsten gehörte, so sind wir doch mächtig stolz darauf, dabeigewesen zu sein. Neben solch technischen Herausforderungen sind in unseren Werkstätten aber auch Dinge entstanden wie die Kunststoffverkleidungen des damals sehr erfolgreichen "Film-Manta" oder ein imposanter Messestand für den Sportartikelhersteller REEBOK.
Millerstory - Bässe und Gitarren aus Kohlefaser
21. Dezember 2010 von Thomas Breuss
Der Anfang...
Gitarren und Bässe
Anfang der neunziger Jahre schließlich geschah das, was die Geschicke der Firma in eine ganz andere Richtung leiten sollte. Der ständige Umgang mit Kohlefaser, die durch ihre konkurrenzlose Stabilität die Herstellung von sehr leichten, aber doch extrem stabilen Produkten erlaubt, und die Tatsache, daß der Firmenchef Bassist und Gitarrist ist, führte unweigerlich zu der Idee, einen ultraleichten E-Baß zu bauen. Dieser erste Versuch verlief jedoch im Sande. Über den Bau eines Modells kam man nicht hinaus. Erst später, 1995, wurde die Idee wieder aufgegriffen und mit der konsequenten Entwicklung einer E-Gitarre begonnen. Nachdem Kohlefaser im Gitarrenbau dann schon nicht mehr ganz unbekannt war- es wurden bereits Baßhälse aus diesem Material auf dem Markt angeboten- steckten wir uns ein hohes Ziel: Ein einteiliges, völlig nahtloses und hohles Instrument sollte es werden. Es galt, für diesen Zweck ein spezielles Herstellungsverfahren zu entwickeln, was aufgrund der langjährigen Erfahrung schnell umgesetzt werden konnte. Die weltweite Einmaligkeit unserer Idee schließlich bewog das Bayerische Wirtschaftsministerium, uns bei der Entwicklung zur Serienreife kräftig zu unterstützen. Ein wichtiger Kontakt, der daraus entstand, ist der Münchner Physiker und Geigenbauermeister, Martin Schleske, der heute eine weltweit anerkannte Kapazität ist durch die von ihm erfundene, weiterführende Modalanalyse. Ihm verdanken wir z.B. das Wissen, daß Kohlefaser die sechsfache Schallausdehnungs-geschwindigkeit von Holz hat und es einfach darauf ankommt, wie man dieses Material im Instrumentenbau einsetzt. Da es so gut wie keine nennenswerten Erfahrungen darin gab, waren wir darauf angewiesen selbst durch eine extrem aufwändige, empirische Entwicklung uns unserem Ziel zu nähern.
Zukunft
Es wäre vermessen zu behaupten, daß wir dieses Ziel schon erreicht hätten. Jedoch sind unsere Instrumente heute auf einem Stand, der weltweit seinesgleichen sucht. Kontinuierlich entwickeln wir weiter. Neben den Instrumenten, die Sie auf dieser Website finden, widmen wir einen großen Teil unserer Zeit der Entwicklung einer Konzertgitarre aus Kohlefaser. Wir empfinden es als die größte Herausforderung, diesem Material rein akustisch, ohne jede Verstärkung den wundervollen Klang zu entlocken, der in ihm steckt. Unsere Werkstätten, in denen wir neben Instrumenten immer noch interessante technische Produkte entwickeln und produzieren, erstrecken sich heute über rund 400 m². Diese Größe und auch unsere rund zehn Mitarbeiter wollen wir nicht überschreiten, da ein miller-Instrument nie ein Massenartikel werden soll, sondern immer ein exklusives Produkt, hinter dem unsere Crew stehen kann!
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