Fender Mustang Bass
29. November 2011 von Thomas Breuss
Der Fender Mustang Bass ist ein elektrischer Bass mit kurzer Mensur. Er wird seit 1966 vom US-amerikanischen Musikinstrumentenhersteller Fender Musical Instruments Corporation gefertigt.
Geschichte
Zwei Jahre nach der gleichen E-Gitarre Fender Mustang erschien der Mustang Bass. Ebenso wie die Gitarre sollte der Bass als preisgünstiges Einsteigerinstrument dienen, der in der Produktpalette unter den Instrumenten Fender Precision Bass und Fender Jazz Bass angesiedelt war.
Um den Bass auch für kleinere Hände von Kindern und Jugendlichen leichter bespielbar zu machen, setzte Fender hier erstmals einen verkürzten Hals mit kurzer Mensur von 30 Zoll ein. Die Elektronik entsprach mit einem geteilten Single Coil Tonabnehmer und jeweils einem Ton- und Lautstärkeregler (2x 250 k Poti log. plus 0.5 µF Kondensator) dem des Precision Bass. Zunächst nur in den Farben weiß und rot erhältlich, wurde im Jahr 1969 bei Gitarre und Bass das sogenannte "Competition finish" eingeführt. Neben neuen Farben wie dem bereits von der Stratocaster bekannte "Lake placid blue" (ein intensives blau-metallic) beinhaltete das "Competition finish" einen "Rallystreifen", der an das Design von Rennwagen erinnern sollte. Die Mustang-Bässe gehörten mit den Gitarren zu den letzten Instrumenten, die vom Firmengründer Leo Fender mitentwickelt wurden. Nach dem Verkauf der Firma Fender an den Medienkonzern CBS im Oktober 1964 zog Leo Fender sich im Laufe des Jahres 1965 zurück. Obwohl der Mustang Bass erst 1966 auf den Markt kam, ist er ein reinrassiges Werk Leo Fenders.
Im Zuge der Ausdünnung der Fender-Produktpalette durch CBS zu Beginn der 1980er wurde die Produktion des Basses wie auch der Gitarre im Oktober 1981 eingestellt. Nach Neuauflage der Mustang Gitarre wurde auch der Mustang Bass 1998 wieder ins Programm genommen. Die in Japan produzierte Reissue Version war zuerst nur in Japan erhältlich. Seit 2002 wird sie zumindest in den Farben Rot und Weiß weltweit angeboten. In Japan ist der Bass auch in Blau, sowie als Competition Modell in mehreren Farben erhältlich.
Konstruktion
Die Mustang folgt wie bereits der Precision Bass dem grundlegendem Konstruktionsprinzip der Firma Fender: Auf einen massiven Erlenkorpus wird ein Ahornhals geschraubt. Der Hals mit der für Fender ungewöhnlich kurzen 30-Zoll-Mensur besitzt ein Palisandergriffbrett mit 19 Bünden. Die Stimmmechaniken befinden sich in einer Linie auf der oberen Seite der asymmetrischen Kopfplatte. Der einzige Tonabnehmer des Instruments ist -ähnlich dem Precision Bass- ein sogenannter "Splitcoil-Pickup". Diese Konstruktion mit zwei voneinander getrennten Spulen für die E und A sowie die D und G Saite unterdrückt durch die gegenpolige Verschaltung der beiden Tonabnehmerhälften Brumm- und Störgeräusche. Ton- und Lautstärkeregler sind ähnlich dem Jazz Bass auf eine verchromte Reglerplatte geschraubt. Die Saiten werden von der Rückseite her durch Haltehülsen im Korpus gefädelt ("through the body"-Befestigung). Anders als beim Jazz und Precision Bass befinden sich bei den Mustang Bässen von 1966 bis 1981 mit Masse verbundene Metallplatten unter den Pickups und auf dem Boden des Elektrikfaches. Sie sollen zusätzlich der Nebengeräuschdämpfung dienen.
Der Mustang Bass in der Musik
Der Mustang Bass war zunächst als Einsteigerinstrument gedacht, weshalb viele namhafte Bassisten auf einem Mustang ihre Karriere begannen. Durch die bequeme Bespielbarkeit und des charakterischen Klangs wurde der Mustang Bass jedoch auch bei Profimusikern beliebt. Der kurze Hals des Mustang Bass machte das Instrument im Gegensatz zu den großen Precision- und Jazzbässen ähnlich handlich wie eine E-Gitarre. Dies war von Vorteil für Musiker mit geringer Körpergröße oder Gitarristen, die auf Bass umstiegen. Zum anderen fügte sich der typische Klang der kurzen Mensur gut in den Zeitgeschmack der 1960er und 1970er ein: Im Grundton dem Precision Bass nicht unähnlich, klingt der Mustang Bass durch die kurze Mensur etwas dumpfer und wärmer bei einem trotzdem klar definierten Ton. Dies machte den Bass besonders in der Motown- und beginnenden Discomusik der 1970er beliebt, fand aber auch im zeitgenössischen Rock seine Anhänger.
Berühmte Musiker, die den Mustang Bass einsetzten waren u.a. Bill Wyman (The Rolling Stones), Tina Weymouth (Talking Heads), Alan Lancaster von Status Quo, und Dee Dee Ramone von den Ramones. Jesse Murphy hat diesen Sound mit der Band Brazilian Girls wieder in die moderne Musik gebracht. Eine weitere aktuelle Spielerin des Mustang-Basses ist Lucy LaLoca (Tito & Tarantula).
Quelle: Wikipedia
Links
- Die Geschichte des Fender Mustang Bass - 30 seitige deutschsprachige PDF-Abhandlung
- Englischspachige Fanseite
- Fanseite zur „Jagstang“ (Jaguar und Mustang)
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